UNERHÖRT! #zuhören...dranbleiben
Woche der Diakonie 2019
Es gibt immer mehr Menschen, die sich nicht verstanden fühlen. Ihre Meinung spielt scheinbar keine Rolle, ihre Erfahrungen werden nicht ernst genommen, Entscheidungen treffen andere...
Das ist, was die Diakonie mit „unerhört“ meint: Die Anliegen vieler Menschen werden nicht wahr- genommen und berücksichtigt. Das ist umso gravierender, weil sie damit nicht nur als Persönlichkeit unbeachtet bleiben, sondern weil auch die sie prägenden Lebensumstände nicht genügend in den Fokus geraten. Ein Beispiel - 16% der Bevölkerung gelten als armutsgefährdet. Das ist alarmierend schon wegen des reinen Umfangs, aber gerade auch wegen der vielen Schicksale, die dahinter stehen: sehr viele Kinder und Jugendliche, Alleinerziehende, Arbeitslose, Rentner und Beschäftigte im Niedriglohnsektor sind betroffen.
Der Diakoniepräsident Ulrich Lilie drückt es so aus: Soziale Ungleichheit und mangelnde Teilhabe sind der eigentliche Sprengstoff der Gesellschaft.
Wie kann sich etwas ändern? Am Beginn sollte das Zuhören stehen, das Wahrnehmen von Meinungen und Positionen. Nicht gleich eine Antwort parat haben, sondern auch das vielleicht Befremdliche und Andersartige für sich stehen lassen. Dann gilt es, Menschen in Entscheidungs-prozesse mit einzubeziehen – es beginnt ein vielleicht mühsamer Weg des Austarierens von möglicherweise höchst unterschiedlichen Interessen. Es heißt also, dranzubleiben an den Menschen und den sie bewegenden Themen.
In unserem Kirchenkreis wird das Motto der Diakoniewoche in vielfältiger Weise aufgenommen und in Gottesdiensten und anderen Veranstaltungen beleuchtet und bearbeitet. Dies sind einige von den vielen nötigen Schritten, wenn eine „offene, vielfältige, sozial gerechte, sichere Gesellschaft“ (Ulrich Lilie) das Ziel ist.